Facebook - Anregungen für das Leben aus dem Glauben - Pfarre Parsch in der Stadt Salzburg

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Pfarre Parsch Salzburg

 

WAS SAGT UNS DAS WORT GOTTES

FÜR DAS NEUE JAHR ?

 

(Neujahr 2012, Hochfest der Gottesmutter Maria)

 

 

Was sagt uns das Wort Gottes für das neue Jahr?

Es sagt uns den Namen „Jesus“ – Gott rettet! (Lk 2,21) 

Und es sagt uns: Segnet einander! (Num 6,22-27) 

 

Unsere Gesellschaft leidet unter Glaubensverlust und Gottvergessenheit. In den ehemals kommunistisch regierten Ländern Zentral- und Osteuropas wurde systematisch versucht, angefangen von den Kinderkrippen, den Menschen den Glauben aus dem Herzen zu reißen. Die Folge davon war eine innere Leere, die wie ein Vakuum nach Erfüllung schreit. Anstelle des Glaubens wurden in diese Leere Materialismus und Nationalismus eingeflößt; auch Aberglaube, Magie, Satanismus haben das Vakuum angefüllt. Die betroffenen Völker haben noch heute Probleme sowohl mit dem Nationalismus als auch mit dem Materialismus und der Magie.

 

Und wie ist es in unserem Volk? Die heutigen Pensionisten und deren Eltern haben einen beachtlichen wirtschaftlichen Aufschwung zustande gebracht, sie haben die Demokratie auf die Füße gestellt. Die Grundlage ihres Lebens und die Ermöglichung dieses Aufschwungs war und ist der christliche Glaube. Gleichzeitig haben diese Generationen in naivem Fortschrittsglauben zum Glaubensverlust beigetragen. Auch bei uns entsteht ein Vakuum und viele Zeitgenossen suchen dieses Vakuum mit materiellen Gütern und mit Wellness -Veranstaltungen zu füllen.

 

Der materielle Wohlstand hat die Sehnsucht nach grenzenloser Freiheit geweckt, und diese grenzenlose Freiheit kostet Geld. Deshalb konzentriert und reduziert sich das Sinnen und Trachten der Politik immer mehr auf den Euro. So entsteht ein neues Heidentum, dessen Götter die „grenzenlose Freiheit“ und der „Euro“ sind. Diese Götter zerstören letzten Endes den Menschen: sie zerstören die Umwelt, zerstören die Beziehungen, zerstören die Solidarität, zerstören die Liebe. Was grenzenlose Freiheit bedeutet, zeigt uns die Natur: Pflanzen Sie ein Blumenbeet oder ein Gemüsesbeet und lassen Sie alles weitere frei geschehen, ohne einzugreifen. Oder denken Sie sich die Dämme an der Salzach weg; stellen Sie sich die Wintersportorte ohne Lawinenverbauungen an den Berghängen vor; überlegen Sie sich, was ohne Wildbachverbauungen mit den Bergdörfern geschähe.

Oder stellen wir uns vor, was ohne Landesgrenze und ohne EU-Außengrenze passieren würde: Grenzenlose Freiheit führt zu Chaos und Zerstörung.

Die Götter „Freiheit“ und „Euro“ sind Feinde des Menschen: die Freiheit kippt in das Diktat der Beliebigkeit und der Euro kippt in das Diktat einiger weniger Machthaber.

 

Was sagt uns das Wort Gottes für das neue Jahr?

Es sagt uns den Namen „Jesus“ – Gott rettet!

Und es sagt uns: Segnet einander!

 

Die wachen jungen Menschen von heute beginnen zu ahnen, was der Psalmist vor 3000 Jahren geschrieben hat: „Die Götzen der Völker sind nur Silber und Gold, ein Machwerk von Menschenhand... Sie dienten ihren Götzen, die wurden ihnen zur Falle... Viele Schmerzen leidet, wer fremden Götter folgt.“

 

Junge Generationen müssen erfahren, dass die Götzen „Freiheit“ und „Euro“ Lügengebilde sind, dass sie ihre innere Leere nicht ausfüllen und ihre Sehnsucht nicht stillen können; dass die Geschenke dieser Götzen Enttäuschung, Schmerz, Abhängigkeit, Ratlosigkeit und Sinnlosigkeit sind.

Es ist schwer, heute zum Licht vorzudringen, es ist schwer, heute die wahre Freiheit zu erringen, die Freiheit, zu der uns nur Jesus Christus befreien kann, wie es uns der Apostel Paulus sagt: Gott sandte seinen Sohn, damit er uns freikaufe, damit wir die Sohnschaft, die Tochterschaft erlangen (Gal 4,4-7).

 

Was sagt uns das Wort Gottes für das neue Jahr?

Es sagt uns den Namen „Jesus“ – Gott rettet!

Und es sagt uns: Segnet einander!

 

Es wächst auch schon die neue Generation heran, die weiß, dass „Gott rettet“. Und das ist unsere Aufgabe im neuen Jahr, dass wir einander, den Kindern und Enkelkindern sagen: „Gott rettet!“ Und es ist unsere Aufgabe, zu segnen. Der Segen richtet einen Schutzwall auf gegen alles Gottwidrige und Menschenfeindliche. Segnet einander, segnet eure Kinder und eure Enkelkinder, segnet eure Eltern!

 

„Der Herr segne dich und behüte dich. Der Herr lasse sein Angesicht über dir leuchten und sei dir gnädig. Der Herr wende sein Angesicht dir zu und schenke dir sein Heil.“

 

P. Willi Klein, cpps

 

 

Blick aus dem Tennengebirge
Blick aus dem Tennengebirge
im Land Salzburg

 

 

Schule des Gebetes

Die längere tägliche Gebetszeit od. Betrachtung
(nach Ignatius v. Loyola)

1. Was ist "Gebet"?

Ein Zweifaches geschieht beim Gebet: das, was ich tue, und das, was in mir geschieht. Das, was ich steuere, und das, was ich nicht in meiner Hand habe.
Was den ersten Aspekt betrifft, habe ich verschiedene Möglichkeiten: in der hl. Schrift lesen, die Worte Jesu aufnehmen; offenbarte Wahrheiten betrachten; Glaube, Hoffnung und Liebe erneuern; Dank, Lobpreis und Bitte äußern. Ich kann einen Gegenstand, ein Symbol betrachten. Ich kann auch einfach still da sitzen und lauschen. Ich kann Lieder und Psalmen singen; die Geheimnisse des Rosenkranzes betrachten oder die Stationen des Kreuzweges.
Im zweiten Aspekt geht es um das, was während der Gebetszeit in mir/an mir geschieht. Ignatius nimmt an, dass sich in den Exerzitien "der Schöpfer und Herr selbst seiner frommen Seele mitteilt, indem er sie zu seiner Liebe und seinem Lobpreis umfängt und sie auf den Weg einstellt, auf dem sie ihm fortan besser dienen kann." Ignatius rechnet also damit, dass im Gebet Gott an mir handelt. Deshalb ist es das Ziel der Betrachtung, eine Gnade zu erbitten und mit Gott ins Gespräch zu kommen.
Gnade ist etwas, was ich nicht habe, was ich wirklich brauche und was nur Gott mir geben kann. Ich kann sie nicht selbst herstellen. Ich kann und soll darum bitten, darauf warten, sie annehmen oder ablehnen. Die Gnaden, um die Ignatius uns bitten lässt, sind Gnaden im affektiven Bereich, etwas, was gefühlt und erfahren wird (Betroffenheit, Schmerz, Freude...).

2. Vorbereitung auf das "Gebet"


Es ist gut, sich etwas Zeit für die Vorbereitung zu nehmen. Es geht hier um grundlegende Haltungen und Entscheidungen. Es ist gut, einen festen Platz und eine bestimmte Zeit für das tägliche Gebet zu haben.
Ich soll für mich selber festlegen, in welcher Haltung und wie lange ich beten will, auch den "Stoff"/"Gegenstand" zuvor auswählen. In der Anfangsphase des Gebetes ist es dann wichtig, auf innere Sehnsüchte, Wiederstände, Bewegungen zu achten – gerade diese können mir aufzeigen, was jetzt gerade wichtig ist.
Dann entscheide ich, ob ich eventuell diese innere Bewegung zum Gegenstand meines Gebetes mache, oder ob ich bei dem zuvor bereiteten Gegenstand bleibe.
In dieser Vorbereitungsphase kann auch eine innere Vorstellung hilfreich sein (z.B. 1.hl.Kommunion, Gelübde...).

Die grundlegende Haltung des Gebetes ist die Ehrfurcht. In Ehrfurcht erkenne ich an, dass Gott für mich gegenwärtig ist – diese Haltung drückt sich in meiner Körperhaltung und in meiner inneren Aufmerksamkeit aus.

Des weiteren empfiehlt Ignatius, mit einem bestimmten Gebet, das ich selber auswähle, die Gebetszeit zu beginnen, immer mit demselben Gebet (ich bitte darum, dass alle meine Gedanken, Worte und Werke ausschließlich auf den Dienst und die Ehre Gottes ausgerichtet sind). Ich Bitt um Gottes Hilfe. Zu Beginn einer jeden Gebetszeit also muss ich inständig um Gottes Gnade bitten.


3. Das "Gebet" selbst

Nachdem ich mich so bereitet und auf Gott ausgerichtet habe, wende ich mich dem "Stoff" zu, dem "Gegenstand", um durch diesen Gott zu begegnen und sein Wirken zu erfahren.
Die Betrachtung führt und mündet ein ins Gespräch. Dieses Gespräch ermöglicht bzw. vertieft meine persönliche Beziehung zu Gott dem Vater, zu Jesus oder zu Maria. Je mehr mein Gebet von diesem Gespräch erfüllt ist, umso mehr wird meine intime Beziehung zu Gott wachsen und ich werde bereit sein, das zu empfangen, was Gott mir schenken möchte.

Ignatius empfiehlt, die Betrachtung mit dem "Vater unser" zu beenden oder mit einem anderen bekannten Gebet. Er ermutigt dazu, die von mir selber festgesetzte Dauer des Gebetes durchzuhalten und nicht zu verkürzen Nicht selten wird die Treue im Gebet mit der Gnade Gottes belohnt.
 

4. Die Reflexion über das "Gebet"

Nachdem ich die Betrachtung mit dem "Vater unser" oder einem anderen mündlichen Gebet beendet habe, wird es gut sein, die körperliche Haltung etwas zu verändern, um jetzt über mein Gebet zu reflektieren.
Weil es immer sowohl um das geht, was ich tue und um das, was mit mir geschieht, versuche ich, die inneren Bewegungen zu entdecken. Insbesondere während der Exerzitien kann es hilfreich sein, dass ich für mich selber schriftlich festhalte, was ich entdeckt habe. Dabei können etwa die folgenden Fragen helfen:
  • Was geschah mit mir? Was hat mich besonders betroffen gemacht?
  • Welche Gefühle hatte ich während des Gebetes?
  • Wie war meine Stimmung? Hat sich meine Stimmung gewandelt?
  • Was wollte der Herr mir in all dem sagen?
  • Wie weit habe ich mich an das gehalten, was ich mir vorgenommen hatte?
  • Gibt es irgendeinen Punkt, auf den ich bei der nächsten Gebetszeit zurückkommen sollte?


Ignatius sagt: "Nach dem Ende einer Gebetszeit sollte ich darauf schauen, was in der vergangenen Stunde geschehen ist; nicht so sehr, welche Ideen ich hatte, sondern welche Bewegungen von Trost und Misstrost, Angst, Furcht, Langeweile usw. in mir waren, und vielleicht auch meine Zerstreuungen wahrnehmen, besonders ob sie tief oder sehr ablenkend waren. Dann danke ich Gott für seine Gnaden und bitte um Verzeihung für meine Nachlässigkeit während der Gebetszeit."

 

Willi Klein, CPPS

 

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